TEMU UND DIGITEC NAGEN AM SCHWEIZER AMAZON-UMSATZ

Amazons Wachstum in der Schweiz hat sich laut Carpathia abgeschwächt. Schuld daran sollen Temu und Digitec sein.

Amazon konnte seinen Umsatz im Jahr 2024 um zehn Prozent steigern, aber wie läuft eigentlich das Geschäft des Händlers in der Schweiz? Die E-Commerce-Profis von Carpathia gehen davon aus, dass es sich im vergangenen Jahr rückläufig entwickelt hat – vor allem wegen Temu und Digitec.

Amazon wächst in der Schweiz nicht mehr

Da Amazon seinen in der Schweiz erzielten Umsatz nicht offenlegt, schätzt Carpathia, wie sich der Wert der verkauften Waren auf den drei Domains Amazon.fr, Amazon.de und Amazon.it entwickelt. Im Geschäftsjahr 2023 habe Amazon dem Schweizer Detailhandel rund 1130 Millionen Franken entzogen, das Wachstum war mit zwölf Prozent überdurchschnittlich hoch.

Nun hat sich der Wind gedreht: «Für die Umsätze in der Schweiz gehen wir davon aus, dass Amazon, anders als im Jahr 2023, im letzten Jahr nicht mehr wachsen konnte», bloggt Carpathia. Im Gegenteil, Amazon sei wohl «im tiefen einstelligen Prozentbereich» geschrumpft.

Drittel des Onlineumsatzes fliesst ins Ausland

Carpathia sieht dafür zwei Gründe: Bei Kleinsendungen und Artikeln sei die Konkurrenz durch Temu gross, und Digitec Galaxus mache Amazon das Leben schwer. Der Schweizer Onlinehändler könne in Sachen Preis und Sortimentsauswahl mit Amazon mithalten, biete aber zusätzlich lokale Nähe und schnellere Lieferzeiten.

Zuletzt stiegen die Marktanteile der ausländischen Onlinehändler: Laut der Universität St. Gallen generierten sie 2021 rund 21 Prozent des Schweizer Onlineumsatzes, 2024 waren es fast 33 Prozent. Allein Amazon, Zalando und Temu beanspruchten 23 Prozent des Marktes.

2025-02-16T11:13:50Z