Fehlende Investitionen und Preiserhöhungen – das sind laut Branchenkennern die Gründe für die Selecta-Krise.
Die Ratingagentur Moody's hat Selecta ein weiteres Mal herabgestuft, auf die drittschlechteste Kategorie Caa3. Das bedeutet: Zahlungsausfall, mit geringer Aussicht auf Verbesserung. Die Kultmarke ist damit gemäss «Tages-Anzeiger» auf «Ramsch-Niveau» angekommen.
Selecta ist im Besitz des US-Finanzinvestors KKR und beschäftigt in der Schweiz rund 700 Mitarbeitende. Der neue Länderverantwortliche Beat Welti wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht zur Herabstufung äussern.
Höhere Preise trotz fehlender Investitionen
Branchenkenner nennen laut «Tages-Anzeiger» fehlende Investitionen und Preiserhöhungen als mögliche Ursachen für die Krise. Auch die Schuldenlast sei hoch. Selecta hat sich mit den Kreditgebern auf eine Verlängerung der Zahlungsfrist für bestehende Kredite geeinigt. Zusätzlich dazu hat das Unternehmen 50 Millionen Liquidität als Darlehen erhalten.
Auch SBB-Auftrag hilft nicht
Die SBB teilte 2023 mit, dass Selecta die Ausschreibung für die Automaten am Bahnhof erneut gewonnen habe. Daraufhin modernisierte die Firma ihre Automaten und ersetzte einige rote durch blaue. Nun sei unklar, ob der Entscheid der SBB richtig war – schliesslich steckt Selecta schon seit Corona in der Krise. Es stelle sich die Frage, ob das Unternehmen den Auftrag der SBB überhaupt erfüllen könne.
«Die Modernisierung der Selecta-Automaten an SBB-Standorten verläuft wie geplant», teilte Selecta der Zeitung mit. Die Herabstufung könnte laut «Tages-Anzeiger» aber dazu führen, dass Selectas Lieferanten Vorauszahlungen verlangen.
Schweiz-Geschäft soll profitabel sein
Im dritten Quartal des letzten Jahres schrumpfte der Umsatz von Selecta länderübergreifend um 5,8 Prozent. Das Geschäft in der Schweiz gelte aber weiterhin als profitabel, schreibt die Zeitung.
2025-01-23T17:18:14Z