Wer Winterferien in der Schweiz bucht, muss tief ins Portemonnaie greifen. Vor allem die Preise für Ferienwohnungen, Bergbahnen und Skilifte steigen stark.
Comparis hat untersucht, wie sich die Teuerung in den Bereichen Freizeit, Kultur, Gastronomie und Reisen entwickelt hat. Fazit: Die Kosten für Freizeitaktivitäten steigen in der Schweiz weiter.
Im Dezember 2024 gingen vor allem die Preise für Ferienwohnungen, Pauschalreisen und Bergbahnen nach oben. Das zeigt der neue Freizeit-Preisindex des Vergleichsportals.
Freizeitgüter haben sich in einem Jahr um 0,9 Prozent verteuert. «Gerade in den Bergregionen sind die Preise von Unterkünften und Infrastruktur entscheidend für die Attraktivität», sagt Comparis-Experte Adi Kolecic.
Zum Vergleich: Der Landesindex der Konsumentenpreise des Bundesamts für Statistik (BFS) weist für 2024 eine Jahresteuerung von durchschnittlich 1,1 Prozent aus, im Comparis-Freizeit-Preisindex beträgt sie 1,5 Prozent.
Luftverkehr-Preise im Sinkflug
Verschiedene Freizeitprodukte waren 2024 günstiger als 2023, etwa Flugreisen. «Fliegen war vor allem in der zweiten Jahreshälfte deutlich preiswerter als im Vorjahr», sagt Kolecic. Im Dezember 2024 bezahlten Konsumierende für Luftverkehr 4,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Längerfristig sind die Flugpreise aber stark gestiegen: Letzten Monat bezahlten Flugreisende laut BFS 33,6 Prozent mehr für Flugtickets als fünf Jahre zuvor. «Trotz kurzfristigen Erleichterungen steht die Flugbranche vor höheren Betriebskosten als vor der Pandemie», sagt Kolecic.
«Zudem überstieg 2023 die Nachfrage das Angebot, was damals zu höheren Preisen führte.» Nun seien die Kapazitätsengpässe aber weitgehend behoben, womit die Flugpreise kurzfristig wieder sinken.
Winterferien werden immer teurer
Wer Winterferien in der Schweiz bucht, muss deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen: Der Preis für Parahotellerie – dazu zählen Ferienwohnungen und andere alternative Unterkunftsformen – stieg laut BFS um 4,5 Prozent.
Kein anderes Produkt hat sich gemäss der Comparis-Analyse im Vorjahresvergleich stärker verteuert. Auch langfristig haben sich Ferienwohnungen laut BFS deutlich verteuert, nämlich um 17,7 Prozent im Vergleich zu 2019.
«Höhere Betriebskosten sowie die dominierende Marktposition von Online-Plattformen wie Airbnb und Booking mit ihren teils hohen Vermittlungsgebühren führen dazu, dass Ferienwohnungen für Gäste immer teurer werden», sagt Kolecic.
Auch für Bergbahnen und Skilifte bezahlt man mehr
Bergbahnen und Skilifte verzeichnen laut BFS im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Preisanstieg von 3,3 Prozent. Zudem sind sie zehn Prozent teurer als im Dezember 2019. «Die steigenden Preise für Bergbahnen liegen vor allem an der Inflation und dynamischen Preissystemen. Besonders in Spitzenzeiten führen sie zu deutlich höheren Kosten», so der Comparis-Experte.
Gerade in den Bergregionen seien die Preise von Unterkünften und Infrastruktur entscheidend für die Attraktivität, sagt Kolecic. Ein Rückgang der Logiernächte in den Schweizer Bergregionen sei aber nicht zu erwarten. «Ausländische Skigebiete dürften kaum als Alternative infrage kommen. Zudem steigt die Zahl US-amerikanischer Gäste, denn im Vergleich zu den USA bleibt die Schweiz ein günstiges Ziel», so Kolecic.
2025-01-22T23:32:59Z